Datensatz

TYRE WEAR MAPPING

Reifenabrieb wird seit Jahren im Kontext verschiedener Umweltprobleme kontrovers diskutiert: als Mitverursacher der Feinstaubbelastung in Städten, als Emittent von nanopartikulärem Ruß und aktuell als eine der größten Quellen von Mikroplastik in der Umwelt.
Während zahlreiche Studien zu Emissionsfaktoren und Vorhersagemodellen für die Ausbreitung von Reifenabrieb in der Atmosphäre veröffentlicht wurden – allerdings ohne Bezug zu Verkehrsdatenmodellen -, ist die Ausbreitung von Reifenabrieb über die Straßenabläufe kaum untersucht.
TyreWearMapping nimmt sich dieser Problematik an und verknüpft geographische Daten und Verkehrsdaten, Straßentypen und Fahrsituationen, um die räumliche Verteilung, die Ausbreitung und den Verbleib von Reifenabrieb entlang von Straßen, in der Atmosphäre und in der aquatischen Umwelt zu modellieren.
Konkret integrierte das Projektteam ein Verkehrsdatenmodell und ein probabilistisches Modell zum TWM-Modell, das die Reifen-Verschleißintensität auf einem bestimmten Streckenabschnitt auf Basis von physikalisch-empirischen Beziehungen aus den Eigenschaften des Straßenabschnitts plausibel abschätzt.
Es wurde eine Methodik zur Ermittlung der Verkehrsstärken durch vorhandene Datensätze, ergänzende Quellen und die Abschätzung in Wohn-, Gewerbe- und Mischgebieten entwickelt, die eine realitätsnahe Beschreibung potenzieller Verkehrsverhältnisse ermöglicht und in einzigartige, deutschlandweite Verkehrsdatenmodelle umgesetzt wurde.
Zudem wurde ein methodisches Vorgehen für die schnelle Depositionsberechnung entwickelt und auf die einzelnen Bundesländer angewandt. Die Analysen zeigen auf, wo Hotspots liegen und wieviel Reifenabrieb im Umfeld abgelagert wird.
Exemplarisch für die Ausbreitung in der aquatischen Umwelt wurden die in den Einzugsgebieten der Panke und der Wupper entstehenden Reifenabriebmengen und deren Stoffpfade berechnet und bilanziert. Die Quellemissionen wurden als Input für eine Niederschlagsabflusssimulation genutzt. So wurden Entstehung- und Eintrag-Hotspots von Reifenabrieb im Einzugsgebiet identifiziert sowie die Pfade und Eintragsmengen quantifiziert.
Diese siedlungswasserwirtschaftliche Betrachtung ist nur ein Beispiel für den vielschichtigen Funktionsumfang der entwickelten Planungs- und Entscheidungsinstrumente, die es ermöglichen, zielgerichtete verkehrs- und umweltplanerische Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Reifenabrieb umzusetzen und den Einfluss neuer Mobilitätsszenarien abzuschätzen.

Distributionen

Metadaten

Offenheit der Lizenz:
Freie Nutzung
Nutzungsbedingungen:
Andere offene Lizenz
Letzte Änderung:
06.03.2023
Veröffentlichungsdatum:
10.03.2021
Datenbereitsteller:
mCLOUD
Veröffentlichende Stelle:
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
Kategorien:
Umwelt Umwelt
Verkehr Verkehr
Zeitraum:
31.10.2017 - 30.07.2020
Raumbezug:
-
Schlagwörter:
mcloud_category_roads
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mfund-fkz-19f2050a-c
mfund-projekt-tyrewearmapping

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