Offenheit braucht Raum zum Austausch

[Ein Gastbeitrag von Marc Groß, Referent der KGSt im Programmbereich Informationsmanagement]

Der Trend heißt „open“. Und trotzdem brauchen Kommunen Rückzugsmöglichkeiten, um sich im stillen Kämmerlein offen auszutauschen, Ideen zu spinnen, Strategien und Konzepte zu entwickeln und mögliche Projekte initiieren zu können. Vor allem dann, wenn es um ein Thema wie Open Data geht, welches im kommunalen Kontext noch in den Kinderschuhen steckt.

Genau aus diesem Grund hat die KGSt vor gut einem Jahr zusammen mit den Städten Bonn, Köln, Moers und Ulm den KGSt-Innovationszirkel Open Data-Cities ins Leben gerufen. Ziel waren und sind der gemeinsame Diskurs über Open Data, der interkommunale Erfahrungsaustausch, die gemeinsame Qualifizierung und die gemeinsame Entwicklung von Konzepten. Inzwischen beteiligen sich bereits knapp 20 Kommunen bzw. kommunale Einrichtungen an dem Zirkel, der sich in der Regel zwei Mal im Jahr trifft.

Das letzte Treffen fand am 1. und 2. April 2014 in Ulm statt. Gunter Czisch plädierte dabei in seinem Auftaktimpuls für mehr Gelassenheit im Umgang mit offenen Daten. Danach wurde über Community-Management, lizenzrechtliche Fragestellungen und das Projekt Open.NRW diskutiert. Als Gäste waren Dr. Markus Dapp (OKFN), Dr. Helene Groß (BMI) und Jens Klessmann (Fraunhofer Fokus) mit dabei.

Der nächste Innovationszirkel findet am 26. und 27. November 2014 im niederrheinischen Moers statt. Das Thema Community-Management zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Treffen. Dieses Mal wird es in einer Session der Stadt Köln diskutiert. Provokant könnte man die Frage stellen: Muss Kommune die netzpolitischen Protagonisten eigentlich zum Jagen tragen? Dieses Spannungsverhältnis zwischen Datenbereitstellern und Datenverwertern hat Claus Arndt (Stadt Moers) bereits in seinem Blog-Beitrag auf government2.0 netzwerk deutschland thematisiert. In diesem Spannungsverhältnis darf dann der Nutzer dieser – wenn es gut läuft – verwerteten Daten natürlich nicht fehlen. Schlussendlich geht es um nicht mehr und nicht weniger als um die Frage: Wie gestalten wir dieses Dreiecksverhältnis und welche Rolle und Verantwortung muss jeder einzelne dieser Akteure übernehmen?

Wir werden auch weiterhin über den Nutzen von Open Data diskutieren. Dieses Mal ganz konkret am Beispiel des Open Data-Schulprojekts in Moers und an Hand des Themas Daten-Journalismus. Außerdem wird es in der Sitzung um das Thema Geo-Daten und Open Data gehen. Insgesamt ein spannendes und buntes Arbeitsprogramm. Über die Ergebnisse berichten wir.

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