DACHLI-Workshop im Vorfeld der OGD-DACHLI-Konferenz – ein Rückblick

Wie bereits 2012 fand auch in diesem Jahr im Vorfeld der OGD-DACHLI-Konferenz ein interner Workshop im kleinen Kreis statt. Teilnehmer des Workshops – Vertreter der DACHLI-Staaten und ihrer Bundesländer sowie aus der Wissenschaft – trafen sich hierzu am 14. Mai im Bundesministerium des Innern.

Im letzten Jahr stand insbesondere der Abgleich der Metadatenstrukturen in Österreich und Deutschland auf der Agenda. Dieses Mal ging es unter anderem um die Frage, wie das für den Erfolg eines Open-Data-Portals wesentliche Thema „User Engagement“ und der Aufbau eines Open-Data-Ökosystems rund um die veröffentlichten Daten vorangebracht werden können. Auch die künftige Zusammenarbeit und die Abstimmung weiterer technischer Aspekte wurden diskutiert.

Darüber hinaus wurde darüber gesprochen, welche Funktionalitäten ein Portal erfüllen muss und wie diese umgesetzt werden können – insbesondere unter der Voraussetzung, dass viele der „Start-Daten“ oftmals bereits über andere Webseiten verfügbar sind und waren.

Ein noch immer offenes Problem ist, in welcher Form in den Metadaten am besten beschrieben werden kann, welche Gebiete durch den jeweiligen Datensatz betroffen sind. Wie kann also mit realistischem Aufwand dafür Sorge getragen werden, dass sowohl Anfragen wie „Zeige mir alle Daten, die die Gemeinde XYZ betreffen!“ als auch Anfragen wie „Zeige mir alle Umweltdaten, die für einen Umkreis von 50 km um meinen aktuellen Standort relevant sind!“ beantwortet werden können. Dabei stellt sich am Ende auch die Frage, ob die Verwaltung in Zeiten knapper Kassen und schwindender Personalressourcen zukünftig überhaupt Daten in ausgewerteter und/oder visualisierter Form bereitstellen muss, oder ob ein Bereitstellen der reinen Daten, deren Nutzung dann durch „den Markt“ geregelt wird, nicht ausreichend ist.

Im Themenkomplex „User Engagement“ herrschte weitestgehend Einigkeit, dass ein themenorientiertes Vorgehen am meisten Erfolge verspricht. Dies gilt sowohl für die Datenbereitstellung (z.B. „Wer hat alles Daten für das Themenfeld ‚Energie‘?“) als auch für die Förderung der Datennutzung (z.B. „Entwicklertag für Verkehrsdaten“). Gerade bei der Frage der Zielgruppen für die Datennutzung spielt dabei die Komplexität der Daten eine entscheidende Rolle: „Einfache“ Datensätze können auch von einzelnen Hobby-Entwicklern genutzt werden, bieten dann aber oftmals eher einen gesellschaftlichen als einen wirtschaftlichen Mehrwert. Komplexe Datensätze wie z.B. Verkehrsdaten hingegen bergen ein großes wirtschaftliches Potential, aber sind zumeist nur von größeren Entwicklergruppen verwertbar.

Ganz entscheidend für den Erfolg von Open Data ist es aber vor allem, ein Bewusstsein für ihren Wert und ihre Nützlichkeit in der breiten Bevölkerung zu schaffen. Die Aus- und Fortbildung aller Zielgruppen – von den Datenbereitstellern in der Verwaltung über Entwickler bis hin zu Schülern, Lehrern und Eltern – ist dabei unabdingbar. Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass ein verstärkter Austausch von Informations- und Aufklärungsmaterialien und von Ansätzen zur Aus- und Fortbildung unbedingt notwendig ist. Darüber hinaus wurde aber auch diskutiert, wie weitere Synergie-Effekte im Rahmen der künftigen Zusammenarbeit besser genutzt werden können. Denkbar wären hier zum Beispiel gemeinsame Studien, die Erarbeitung gemeinsamer Kriterien für Evaluationen oder auch die gemeinsame Fortentwicklung relevanter Software-Komponenten.

In jedem Fall sind eine Fortsetzung der Workshop-Reihe – das nächste Mal voraussichtlich in der Schweiz – und der themenorientierten Zusammenarbeit in informellen ad-hoc-Arbeitsgruppen für die Zukunft fest geplant.

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